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2.9.1966 Pressekonferenz der Hans Glas GmbH und der
BMW AG in München: Bekanntgabe der Gründung einer Vertriebsgemeinschaft und
„Gegenseitige Abstimmung des Typenprogramms“ (Kraxenberger
& Mader 2003: S. 340)
27.9.1966 Unterzeichnung
des Kaufvertrags zur Übernahme der Hans Glas GmbH (5, 2 Mio. DM Stammkapital
+ alle Gebäude und Anlagen) durch die BMW AG; Kaufpries 10 Mio. DM, Geschäftsführer
der Hans Glas GmbH werden Andreas Glas (ehem. Glas-Juniorchef), Karl Dompert
(Glas-Chefkonstrukteur) und Helmut Werner Bönsch (BMW), Generalbevollmäctigter
der BMW AG wird Paul G. Hahnemann (Kraxenberger
& Mader 2003: S. 341)
10.11.1966 Betriebsversammlung der Hans Glas GmbH,
Dingolfing: Bekanntgabe der Übernahme durch die BMW AG, München (Kraxenberger
& Mader 2003: S. 341–342)
8.12.1966 Besuch der Fa. BMW bei Fa. Glas in Dingolfing (BMW-Bericht vom
9.12.1966)
Anwesend Fa. BMW: Bernhard Osswald (Entwicklungs- und Konstruktionschef,
stellv. Vorstand), Alfred Böning (Leiter Fahrwerk und Getriebe),
Wilhelm
Hofmeister (Chefdesigner), Achleitner, Walter Stork (Protokoll); Fa. Glas:
Andreas Glas (Geschäftsführer), Karl Dompert (Geschäftsführer und Chefkonstrukteur), Großbach, Wolter,
(zeitweise:) Balk, Leonhard Ischinger (Motorenkonstrukteur)
„Entsprechend Vorschlägen von Herrn Achleitner sollen für den GT-Wagen Hinterachsen wie bei BMW Typ 1600-2 verwendet werden, bei denen nur die Anschweißteile am Delta-Träger versetzt und die Seitenwellen gekürzt sind, um eine um 60–70 mm geringere Spurbreite als beim BMW 1600-2 zu erzielen. BMW wird eine derartige Achse anfertigen und an Glas übergeben. Weitere Problem sollen dann am Versuchsfahrzeug geklärt werden. Für die Radkästen innen ist möglichst auch das entsprechende BMW 1600-2-Teil zu verwenden.“
8.12.1966 Besprechung mit Pietro Frua bei Glas in Dingolfing (BMW-Aktennotiz
vom
12.12.1966)
Anwesend: Pietro Frua, Turin (I); Fa. Glas: Andreas Glas (Juniorchef),
Karl Dompert (Chefkonstrukteur), Heinrich Stützel (Exportleiter); Fa. BMW: Bernhard
Osswald (Entwicklungs- und Konstruktionschef), Alfred Böning (Leiter Fahrwerk und Getriebe),
Wilhelm
Hofmeister (Chefdesigner), Walter Stork (Protokoll); zur Kenntnis: Schow
(Rechtsabteilung)
„Herr Frua soll Vorschläge unterbreiten, wie ohne größere Änderungen und
Werkzeugkosten Front- und Heckpartie des GT abgewandelt werden können, sodaß
das BMW Grillmittelteil (Niere) und die Heckleuchten von BMW 1600-2 verwendet
werden können. Auf der Haube soll das BMW-Emblem, auf der Heckklappe sollen
das BMW-Emblem und der Schriftzug Glas erscheinen. Die Änderungen sind möglichst
am Fahrzeug vorzuführen.
Die von BMW zu verwendenden Teile werden von
Herrn Hofmeister angeliefert. Die Fertigungskosten für das Fahrzeug sollten
durch dies Änderungen möglichst nicht erhöht werden.
BMW hat keinen Einwand
gegen die Absicht von Herrn Frua, eigene Wagen mit Motoren und Fahrgestellteilen
von Glas (oder BMW) für Ausstellungen oder auch zum Verkauf zu bauen. Diese
Wagen werden jedoch nicht durch BMW oder Glas verkauft oder betreut werden.“
1.1.1967 Übernahme der Hans Glas GmbH durch die BMW AG
10.–12.1.1967 Besprechung von Heinrich Stützel (Exportleiter) mit Pietro
Frua in Turin (BMW-Aktennotiz vom 16.1.1967)
„Die Teile für die Änderung
der Front- und Heckpartie sind heute an Herrn Frua abgegangen. Es ist damit
zu rechnen, daß Herr Frua den geänderten GT in der Woche vom 6.–10.2.67 fertig
hat und vorführen kann.“
2/1967 Fertigstellung eines zum BMW transformerten, metallicbraunen Glas 1700 GT Coupés mit BMW-Niere und vier unterschiedlichen Varianten der vordere Stoßstange sowie den runden Heckleuchten des BMW 1600-2:
1. Dreiteilige Stoßstangem ohne Stoßstangenhörner, große BMW-Niere
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2. Zweiteilige Stoßstange mit Stoßstangenhörnern, kleine BMW-Niere
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3. Zweiteilige Stoßstange mit Stoßstangenhörnern, große BMW-Niere
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4. Durchgehende (einteilige) Stoßstange ohne Stoßstangenhörner, große BMW-Niere
Diese
Variante wurde zur Basis des Serienfahrzeugs, bei dem jedoch die vordere Stoßstange
tiefer gesetzt und die BMW-Niere verkleinert wurde.
Heck mit runden Rückleuchten des BMW 1600-2
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Innenraum mit eingeschweißter Blech-Mittelkonsole
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Innenkotflügel im Motorraum entfernen
Neue Innenkotflügel im Motorraum stärker nach außen unten gezogen
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Blick auf den Rahmenlängsträger vom rechten vorderen Radhaus aus
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Verbreiterung Getriebe- und Kardantunnel vorn und neue Batterieposition an Stirnwand rechts im Motorraum; Rohrstutzen für die Innenraumluftzufuhr von links nach rechts um 90° gedreht
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Neue Halterung für BMW-Handbremshebel auf Kardantunnel vor dem Rücksitz
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Hinterachse: Hintere Innenkotflügel heraustrennen und durch breitere ersetzen
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Schottblech hinter Rücksitzbank heraustrennen und verstärktes Schottblech einbauen
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Verlängerung Rahmenlängsträger und neue Aufnahmepunkte für die Dreieckslenker der Hinterachse vom BMW 1600 ti
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Hinteres Radhaus mit neuen Aufnahmen für Stoßdämpfer und Tonnenfeder
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Kofferraum: Reserveradmulde heraustrennen, Mulde für stehendes Reserverad einschweißen, Ausschnitt für BMW-Tank (rechts abgeschrägt)
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Tankeinfüllklappe verschließen (BMW GT mit Tankeinflusstutzen am Heckblech)
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(Quellen/Fotoidentifikation: Wolfgang Spitzbarth, persönliche Mitteilung vom 12.4.2004; Bend Ollendorf, persönliche Mitteilung vom 9.5.2004; Uwe Gusen, persönliche Mitteilung vom 14.9.2014)
6/1967 (Quelle: BMW Produktionsbuch; Gusen 2015: S. 228)
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8/1967 Produktionsende Glas GT
14.–24.9.1967 Präsentation des BMW 1600 GT auf der 43. Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt am Main
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9/1967 Produktionsbeginn BMW 1600 GT Coupé (Kraxenberger & Mader 2003, S. 198, fälschlich: 6/1967): 5 Exemplare; 10/1967 15 Exemplare, 11/1967 127 Exemplare (Gusen 2015: S. 176, 229)
14.–24.3.1968 Präsentation des Sondermodells BMW 1600 GT Rallye-Coupé auf dem Stand von Pietro Frua beim 38. Internationalen Automobilsalon in Genf (CH) gemeinsam mit dem BMW/Glas 3000 V8 Fastbackcoupé (1967)
22.3.1968 Besuch Pietro Frua bei BMW in München: Mitteilung des BMW-Vorstands (Einkaufsdirektor Karl Monz und Prokurist Mahlstedt), dass die Produktion des BMW 16000 GT „wegen schwerer Verkäuflichkeit“zum 30.8.1968 eingestellt werden soll (Gusen in Vorb. 2015). Restabnahme: 1.300 Karosserien (Schreiben Monz & Mahlstedt an Pietro Frua vom 28.3.1968 im BMW Group Archiv)
30.8.1968 Produktionsende BMW 1600 GT Coupé
Rahmenbodengruppe: BMW, Werk Dingolfing (D)
Blechteile: L.I.T.L.A.
srl, Moncalieri/TO (I)
Stoßstangen: Ruspa Officine S.p.A.,
Turin (I) (seit 1971: Robassomero/TO)
Karosseriezusammenbau: Maggiora, Turin (I)
Transport der Karosserien von Turin nach Dingolfing: Spedition
E. (Erik) Strasser, München (D)
Endmontage: BMW, Werk Dingolfing (D)
Karosserienummer GT-0554
Sonderfarbe: Hellgrün (ähnlich: Verde
Gemma Met. Glidden Salchi 106G53)
1. Besitzer Pietro Frua, Torino (I)
(18.2.?)1984 2. Besitzer Wolfgang Terasa (–11.12.2003), Düsseldorf
Fahrgestellnummer:
W*001001* neu vergeben und selbst eingeschlagen, um Fahrzeug in Deutschland
zulassen zu können (Andreas Schrey, pers. Mitteilung 23.9.2004)
2014 (km
8.000) angeboten von Mirbach für 49.000 € (vgl. Foto in Gusen
et al. 2015: S. 195)
23.9.2008 3. Besitzer Hermann
Gooß, Otterndorf
Kaufpreis 27.500 €
201x 4. Besitzer Martin
Viessmann, Battenberg
12.–16.4.2023 zum Verkauf ausgestellt von Cargold
Collection, Rosenheim, auf 33. Techno Classica in Essen
15.4.2023 Fotos
Stefan Dierkes
12.4.2023 5. Besitzer Klaus
Jansen-Diekmann, Memmingen
Kaufpreis 120.000 €
31.10.2023 Fotos
Steffen Miethke,
München
(14.12.2023) (km 8.946) zum Verkauf angeboten von Jan Jansen (Jansen
Classiche Automobile), Memmingen, zum Preis von 199.000 €
Bezeichnung
fälschlich als „Prototypfahrzeug“
23.12.2023 zum Verkauf angeboten im Newsletter
von
Ni-Cola Classics, Ladenburg, zum Preis von 199.000 €
Basisfahrzeug |
Glas 1700 GT (modifizierte Karosserie und Vorderachse) und BMW 1600 ti (E114: Motor, Getriebe und Hinterachse) |
Motor |
BMW 1600 ti |
Bohrung x Hub |
84 x 71 mm, Kompressionsverhältnis 9,5:1 |
Hubraum |
1.573 cm³ |
Leistung |
105 PS bei 6.000 U/min. |
max. Drehmoment |
13,4 mkg bei 4.500 U/min. |
Leistungsgewicht |
9,1 kg/PS |
Kraftübertragung |
BMW 1600 ti |
Vorderachse |
Glas GT |
Hinterachse |
BMW 1600 ti |
Bremsen |
Hydraulische Fußbremse mit Servohilfe, Scheibenbremsen vorn (268 mm Ø, 105 cm²), Trommelbremsen hinten (230 mm Ø, 320 cm²), Handbremse mechanisch auf Hinterräder wirkend |
Räder |
4,5 J x 14"-Räder, Diagonalreifen 6,25 S 14, ab 9/1965 Gürtelreifen 155 HR 14 |
Karosserie |
Glas 1700 GT (modifiziert) |
Länge x Breite x Höhe |
4.050 x 1.550 x 1.280 mm (Cabrio: 1.350 mm); Radstand: 2.320 mm |
Leergewicht |
Coupé 970 kg |
Höchstgeschwindigkeit |
190 km/h; Beschleunigung 0–100 km/h: 11,2 Sekunden |
Verbrauch |
12,5 Liter Super pro 100 km |
Bauzeit |
Prototyp: Frühjahr 1967; Serie: 9/1967–8/1968 |
Stückzahl |
1 Prototyp , Serienproduktion: 1.255 Coupés (Fg.nr. von W 001 001 bis W 002 255) + 1 Cabrio |
Preis |
BMW 1600 GT Coupé: 15.850 DM |
1965 Glas GT Viersitzer (Comm. 331)
1971 Ford Monte Carlo GT Coupé (Comm. 369)
1972 Ford Mexico GT Coupé (Comm. 369/2)
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