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Glas Ranch, Glas Isar Geländewagen
Comm. 330
23.1.1964 1:10-Zeichnung „Ranch su autoteliao Glas 700“
1964 1:1-Konstruktionszeichnung
des Fahrgestells (nicht nummeriert und datiert)
Pietro Frua orientierte sich offensichtlich am seit Januar 1964 produzierten Austin Mini Moke, als er auf der Bodengruppe eines Glas Isar T 700 im Auftrag von Fattori & Montani S.p.A. (Glas- und Goggomobil-Exklusivimporteur für Italien), Rom, einen Strandwagen baute. Der erstmals auf dem Turiner Salon im November 1964 und danach auf dem Italsuisse-Stand beim Genfer Salon im März 1965 gezeigte Freizeitwagen besaß vier Sitze, keine Türen und ein Stoffverdeck.
Es gab vage Gespräche, das Fahrzeug – wie bei den frühen Mini Mokes geschehen – zur Nutzung durch Fallschirmspringertruppen umzurüsten. Die Italsuisse-Auftragsbücher blieben jedoch leer. Frua nahm daraufhin das Fahrzeug mit nach Monaco, um dort einige Jahre von seinem Ferienappartment aus zum Strand zu fahren. (Chapman 1995a).
Obwohl alle Quellen bisher von einem Einzelstück ausgehen (Thyssen-Bornemissza 1996, Böttger 1999, Lichtenstein 2001), lassen sich an kleinen Details drei verschiedene Versionen unterscheiden, die natürlich alle oder teilweise miteinander identisch sein könnten, wie das Beispiel der Detailänderungen des Genfer Salon-Fahrzeugs des Opel Kadett A Italsuisse Spider zeigt.
Farbe: mittel
Merkmale: dunkler Ranch-Schriftzug rechts unter Windschutzscheibe, geflügeltes Goggomobil-Logo auf Motorhaube, Verdeckbefestigung mit 9 Druckknöpfen an Windschutzscheibenrahmen, Radkappen der Glas 04-Baureihe
Auftraggeber:
Fattori & Montani S.p.A. (Glas- und Goggomobil-Exklusivimporteur für Italien),
Rom (Automobil Revue, 12.11.1964:
S. 23) (abweichend Terasa 1984e, Böttger 1999: zu Pietro
Fruas privater Nutzung;
Bellu & Bellu 1994 fälschlich:
im Auftrag von Hans Glas)
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31.10.–11.11.1964 Präsentation auf dem Frua-Stand beim 46. Salone Internazionale dell´Automobile in Turin (I)
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Fahrgestellnummer: fehlt
Motornummer: 70-090596 (Produktion 11/1964;
vgl. Berechnung Produktionsmonat Fahrzeug #3)
11.–21.3.1965 Ausstellung auf dem Stand der Carrosserie Italsuisse (Halle
D-E, Stand
306) auf dem 35. Internationalen Automobilsalon in Genf
(CH) gemeinsam mit dem Opel Kadett A Italsuisse Spider
(1964)
Farbe: dunkel mit weißem Mittelstreifen auf der Motorhaube
Merkmale:
heller Ranch-Schriftzug rechts unter Windschutzscheibe, Schriftzug (GLAS? Goggomobil?) auf Motorhaube, Italsuisse-Aufkleber
auf den A-Säulen, Verdeckbefestigung mit 9 Druckknöpfen an Windschutzscheibenrahmen, Radkappen der Glas 04-Baureihe
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Zulassung mit dem Kennzeichen GE 1190 ST
27.2.1970 Besitzer Erich Reyhl, Genève (CH)
Kauf von Alber Blaser
(Garage de Dize), Carouge-Genève (CH), zum Preis von 2.300 CHF + Inzahlungnahme
VW 1200 (1962)
mit Zulassungskennzeichen GE 35.586
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6.3.1970 Empfangsbescheinigung
von Alber Blaser (Garage de Dize), Carouge-Genève (CH), über Kaufpreis
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11.10.1973
Kfz-Versicherungsschein von Lloyd´s Londres für Wechselkennzeichen GE 35.586
gemeinsam mit VW 1300 (1967)
(2010) Standort Saint-Julien-en-Genevois; Fahrzeug
stillgelegt
(9.8.2013) (km 24.593) Fotos Ralf Kießling, Dietfurt an der Altmühl
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31.10. + 1.11.2022 (km 24.593) Fotos Stefan Dierkes, Vaihingen an der Enz
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Fahrgestellnummer: 60-087584
Motornummer: 70-090603
Produktionsdatum:
11/1964 (eigene
Berechnung aus Fg.nr und monatlichen Produktionsdaten)
Farbe: weiss
Merkmale: kein Ranch-Schriftzug rechts unter Windschutzscheibe, kein Logo oder Schriftzug auf Motorhaube, Verdeckbefestigung mit 11 Druckknöpfen an Windschutzscheibenrahmen, Radkappen vom Glas Isar auf 12-Zoll-Rädern, Gummileisten auf vorderer Stoßstange und an den Seiten.
1. Besitzer Pietro Frua, Torino (I)
Standort des Fahrzeuges in Monaco
(MC)
Zulassung in Monaco mit dem Kennzeichen 8895 (o. 8695?)
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1972 2. Besitzer N.N., Genf (CH) (Gusen
2008)
13.7.1972 Erstzulassung (Gusen
2008)
11/1975 3. Besitzer Garage Bristol (BMW-Händler), Monaco (MC) (Gusen 2008)
1983 4. Besitzer Wolfgang Terasa, Düsseldorf
28.6.1985 Zulassung
(Gusen 2008)
Armaturenbrett vor der Restaurierung |
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1989 5. Besitzer Rolf Konen, Ibbenbüren (Gusen
2008)
Technische Instandsetzung durch Berthold Grote, Nordwalde
13.–15.5.1989 Teilnahme am Treffen des Glas Automobil Club International e.V. in Lüneburg;
Startnummer 65
Merkmale: Halteseile, die durch verchromte Stangen geführt werden, Anhängerkupplung, verlängerter
Aussenspiegel für den Anhängerbetrieb, zusätzliche Blinker an den Seiten der vorderen Kotflügel;
rotes Händlerkennzeichen des
Landkreises Steinfurt ST-04045
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Am Steuer Berthold Grote |
Neulackierung (BMW Chamonixweiß), Motorüberholung, Anbringung des Glas-Logos, Einbau eines Radios mit Antenne am linken Windschutzscheibenrahmen, neues Verdeck.
Glas Ranch mit Wohnwagen nach abgeschlossener Restaurierung |
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TÜV-Abnahme inkl. Eintragung der Anhängerkupplung
8.6.1999
Zulassung
im Landkreis Steinfurt mit Saisonkennzeichen ST X 7350 (04–09) (Gusen
2008)
(2004) ausgestellt im Automuseum Melle
9.9.2005
Fotos Marina Block für Artikel in Het Automobiel 4/2006 (Block 2006)
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25.–28.5.2007 Teilnahme am 34. Jahrestreffen des Glas Automobil Club International e.V. in
Münster; Startnummer 104
26.–30.3.2008 ausgestellt auf dem Stand des Glas Automobil Club International e.V.
auf der Techno Classica in Essen
zu verkaufen zum Preis von 25.000 Euro
18.11.2018 Fotos Stefan Dierkes im Automuseum Melle
Basisfahrzeug |
Glas Isar T 700 (Goggomobil T 700-60, Goggomobil Isar) |
Motor |
vornliegender luftgekühlter 2-Zylinder-Viertakt-Boxermotor, durch Stirnräder angetriebene zentrale Nockenwelle, hängende Ventile mit Stoßstangen und Kipphebeln, 3-fach gelagerte Kurbelwelle, 1 Fallstromvergaser (Solex 32 PCI) |
Bohrung x Hub |
78 mm x 72 mm, Kompressionsverhältnis 7,4:1 |
Hubraum |
682 cm³ |
Leistung |
30 DIN-PS bei 4.900 U/min |
max. Drehmoment |
5,0 mkg (DIN) bei 3.500 U/min |
Leistungsgewicht |
(Basismodell: ca. 21,3 kg/PS) |
Kraftübertragung |
Einscheibentrockenkupplung, vollsynchronsiertes 4-Gang-Getriebe, Sperrdifferential Hinterradantrieb |
Vorderachse |
Einzelradaufhängung mit Quer- und oberen Längslenkern, langhubige Schraubenfedern und zusätzlich progressiv wirkende Gummihohlfedern, doppeltwirkendeTeleskopstoßdämpfer, Schneckenlenkung |
Hinterachse |
Starrachse mit längsliegenden Dreiblattfedern und zusätzlichen Gummihohlfedern, doppeltwirkende Teleskopstoßdämpfer |
Bremsen |
hydraulische Trommelbremsen; Handbremse mechanisch auf Hinterräder wirkend |
Karosserie |
selbsttragend, offene Stahlblechkarosserie mit zurückklappbarem Stoffverdeck |
Länge x Breite x Höhe |
(Basismodell: 3.455 x 1.470 x 1.380 mm); Radstand 2.000 mm |
Leergewicht |
(Basismodell: 640 kg) |
Höchstgeschwindigkeit |
(Basismodell: 110 km/h , Beschleunigung 0–100 km/h: 40 s |
Verbrauch |
(Basismodell: ca. 5,6 Liter pro 100 km) |
Bauzeit |
1964–1965 |
Stückzahl |
3 |
Preis |
850.000 ITL (L´Automobile, Heft 228, April 1965) |
(Quelle: Werksangaben 5/1964)
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